Besonderheiten: 1. Etappe: Langenthal – Huttwil / Ufhusen
Langenthaler Hochwassertrottoirs
Im Zentrum der Stadt Langenthal säumen auffällig hohe Trottoirs die Strassen. Dazwischen konnten früher die regelmässigen Hochwasser der Langete abgeleitet werden. Auf der Höhe des Restaurants Chrämerhuus sind die Hochwassertrottoirs direkt vom Grenzpfad aus sichtbar. Ein Abstecher lohnt sich.
Tannenwälder auf 100'000-jährigen Böden
Im Gebiet zwischen Huttwil, Langenthal und Zofingen wachsen die einzigen ursprünglichen Tannenwälder des Mittellands. Sie deuten auf besonders saure, staunasse Böden hin, die sich seit dem Ende der vorletzten Eiszeit vor 100'000 Jahren entstanden. Gleich wie der grösste Teil des Napfgebiets blieb die Region während der letzten Eiszeit vor ca. 18'000 Jahren eisfrei.
Auszug Jahrbuch Oberaargau 2000
Ziegelwald Roggwil
Smaragd-Gebiet Oberaargau
Im Wald zwischen Langenthal und St. Urban lebt die europaweit gefährdete Gelbbauchunke; und zwar nicht selten in flachen Tümpeln in Sichtweite zum Grenzpfad. Die kaum 5 cm grosse Gelbbauchunke wird leicht übersehen, weil sie eine lehmfarbige Oberseite hat. Dadurch ist sie speziell in den lehmreichen Tümpeln bestens getarnt. Verschiedene Organisationen setzen sich in der Gegend für europaweit gefährdete Arten ein. So lassen sich Unken, Biber, Storch, Wilder Reis & Co. auch in Zukunft entdecken
www.smaragdoberaargau.ch
Baukeramik einst und heute
Im 13. Jahrhundert erlebte die Baukeramik des Zisterzienserklosters St. Urban ihre Hochblüte. In der klostereigenen Manufaktur stellten die Mönche zwischen 1250 und 1290 die begehrten Zierbacksteine her. Über Jahrhunderte fabrizierten sie auch Dachziegel, womit bis heute die Nordwestecke der Klosteranlage gedeckt ist. Auch heute werden im Ziegelwerk Roggwil bei St. Urban noch Backsteine hergestellt und Klosterziegler Richard Bucher begeistert Besuchergruppen mit seinem alten Handwerk.
St. Urban
Klosteranlage Sankt Urban und Chorgestühl
Heute steht das ehemalige Zisterzienserkloster St. Urban etwas verloren in der Nordwestecke des Kantons Luzern: Bis zu seiner überraschenden Aufhebung 1848 war das Kloster jedoch in verschiedener Hinsicht ein wichtiges Zentrum im Mittelland. Erst im Verlauf der Geschichte wurden seine weit zerstreuten Besitzungen verschiedenen Kantonen zugerechnet (v.a. LU, BE, SO, AG). International bekannt ist das Chorgestühl. Es wurde im 19. Jh. verkauft und gelangte nach einer Odysee über Irland und Schottland erst anfangs 20. Jh. wieder nach St. Urban.
www.st-urban.ch , www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch
, Gemeinde Pfaffnau / St. Urban, Fotos von Willy Jost
Eindrückliche Barockorgel
Das Kloster St. Urban war stets auch eine bedeutende Stätte der Musik. So zählt in der Klosterkirche St. Urban die grösste noch erhaltene Barockorgel der Schweiz über 2500 Orgelpfeifen. Auch handschriftliche, zum Teil illuminierte Chorbücher aus dem Mittelalter zeugen von einem reichen kulturellen Erbe. Das Alphorn ist 1527 in den Annalen des Kloster St. Urban gar das erste Mal schriftlich erwähnt.
www.st-urban.ch
Kulinarische Tradition im Luzerner Nordwesten
Rund um die Klosteranlage St. Urban haben Getreideanbau und Viehzucht gleichermassen Tradition. Früher betrieben die Klosterhöfe sogar eigene Sennereien. Allerdings ist nicht bekannt, welche Käsesorten dort hergestellt wurden. Heute wird an der Westmauer die Klosterbäckerei betrieben. Hier gibt es zum Beispiel Luzerner Weggenbrot und Birnweggen zu kaufen. Bei der Kloster-Metzgerei nördlich des Klosters sind Schwartenwurst, Berner Zugenwurst, Bauernschüblig, Bauernspeck und andere Spezialiäten des kulinarischen Erbes der Schweiz im Angebot. Auch die neuen Klostersalami, Klosterrohschinken oder Klosterrauchwürste sind beliebt.
www.genussfenster.ch , www.rottalerauslese.ch
, www.rottalerernte.ch
, Klosterbäckerei: www.st-urban.ch
Naturidyll Trübelbachweiher
Nur 5-10 Gehminuten von der Klosteranlage St. Urban entfernt liegt der Trübelbachweiher in einer malerischen Waldbucht (500 m entlang Murhofstrasse und 250 m entlang Waldrand). 1999 wurde der historisch bekannte, einstmals riesige Trübelbachweiher wieder zum Leben erweckt. Vorbei am Murhof und über den Groppenbach geht's wieder auf den Grenzpfad.
Lebendiges Rottal, Projekt Trübelbachweiher , Rottaler Teiche, Fotos von Willy Jost
Bei St. Urban
Klosterhöfe bei St. Urban
Mächtige Klosterscheunen und stattliche Wohnhäuser prägen die Kulturlandschaft rund um St. Urban. Weil sie sich nicht den gewohnten Schweizer Bauernhaustypen zuordnen lassen, sind sie in der Schweizer Bauernhausliteratur nicht aufgeführt, Umso mehr lohnt es sich, genau hinzuschauen: die gewaltigen Mauern, Rundbögen und mächtige Holzbalken der Klosterhöfe oder Grangien beeindrucken bis heute.
Klosterhof-Velotour, Rottaler Genussfenster
Baumkapelle und Klosterhof-Hain
„Bäume entlang des Grenzpfads Napfbergland“ hiess eine Baumpflanzaktion des Vereins Lebendiges Rottal 2005. Unterdessen haben die Bäume zwischen St. Urban, Altbüron und Melchnau eine stattliche Grösse erreicht. In Sichtweite zur Klosterscheune des Sonnhaldenhofs südlich von St. Urban sind vier Linden inzwischen zu einer „Baumkapelle“ zusammengewachsen. Um darin einen starken Moment zu erleben, muss nicht gleich geheiratet werden. Die „Gastronomie auf dem Sonnhaldenhof “ würde aber auch dies ermöglichen.
www.sonnhaldenhof.ch
Ludligen: Birnenvielfalt und Karpfenteich
Nach St. Urban und vorbei an zwei Klosterhöfen führt der Grenzpfad in den Grosswald. Mit einer Landkarte ausgerüstet lohnt sich von hier aus ein kurzer Abstecher hinunter nach Ludligen. Dieser kleine Weiler, bis heute umrahmt mit vielen verschiedenen Birnbäumen, soll früher ein Dorf gewesen sein. Das würde erklären, weshalb sich das Ludlige-Chäppeli abgesetzt davon bei Unterberghof befindet. Auch soll ein Weg von hier hinab zu einer Furt über die Rot und hinauf ins bernische Chlyroth geführt haben. Heute gibt es unterhalb von Ludligen einen Karpfenteich zu besichtigen. Bio-Spezialitäten sind im kleinen Hofladen erhältlich.
Birnenvielfalt in der Rottaler Kulturlandschaft , Karpfenteich Äschweiher
, Hofladen Ludligen
, Rottaler Teiche, Bilder Willy Jost
Isehuet
Aussichtspunkt Isehuet
Nach dem bis drei Meter tiefen Hohlweg im Grosswald führt der Grenzpfad erstmals auf ein Plateau von fast 600 m.ü.M. Ein kurzer Abstecher zum Aussichtspunkt „Isehuet“ lohnt sich. Hier soll 1217 der Leibeigene „Heini“ vom Kloster St. Urban frei gesprochen worden sein. Wer weiss, vielleicht gar mit Blick auf die Schneeberge: Abgesehen von den Berner Viertausendern eröffnet der Aussichtspunkt auch schöne Aussichten Richtung Voralpen, Jura, Oberaargau und Napfgebiet, wohin die Wanderung nach einem lauschigen Zwischenhalt weiter geht.
Naturprodukte vom Isehuet www.isehuet.ch
Rottaler Gewürzkräuter
In den Regionen rund um den Napf wachsen diverse Gewürz- und Teekräuter heran. Besonders für Teekräuter wie Minze, Melisse oder Eibisch bekannt sind das Kräuterdorf Hergiswil, die Biosphäre Entlebuch und das Emmental. In den tieferen Lagen der nördlichen Napfausläufer gedeihen auch wärmeliebende Gewürzkräuter wie Salbei, Rosmarin oder Thymian. So begegnet man in der Nähe des Aussichtspunkts Isehuet beim luzernischen Altbüron je nach Jahr langen Feldern dieser duftenden Kräuter, während entlang des Grenzpfads hinüber zum Berner Dorf Melchnau eher grosse Kohlfelder beeindrucken. Im bernischen Oberaargau werden neben Kräutern für Ricola auch grosse Mengen Sauerkraut produziert. Rottaler Genussfenster
Rottaler Wässermatten und Rastplatz Flue
Die Wässermatten gehören zu den eigenartigsten Kulturlandschaften der Schweiz und sind auch ein immaterielles Kulturerbe. Zudem bieten sie seltenen Tierarten Lebensraum. Fast rund ums Jahr wird Wasser breitflächig auf immer wieder andere Matten geleitet, wo mitgeführte Schwebstoffe ihre Düngewirkung entfalten. Der angrenzende Rastplatz Flue bietet eine Sitzgelegenheit am Wasser.
www.rottalerwaessermatten.ch , www.waessermatten.ch
Altbüron
Spuren des Eisenbahnfiebers von 1874 / 1875
Bei Altbüron verläuft der Grenzpfad durch die parkähnliche Rottaler Kulturlandschaft. In den 1870er-Jahren wäre diese beinahe durch eine Bahnverbindung Langenthal-Wauwil zerschnitten worden. Tatsächlich findet man noch heute am östlichen Rand von Altbüron einen Bahndamm. 1875 setzte eine Finanzkrise dem begonnenen Projekt und vielen Träumen ein jähes Ende.
www.altbueron.ch , Auszug Jahrbuch Oberaargau 2001
St. Antonius-Kapelle und blumige Vielfalt
Seit 1683 thront eine Antonius-Kapelle auf dem kleinen Sandsteinhügel inmitten von Altbüron. Ein Gemälde im Kapelleninnern stellt dar, wie der St. Antonius bernische Kriegsleute während dem zweiten Villmergerkrieg mittels Blitzschlag daran gehindert haben soll, das Dorf zu verwüsten und zu plündern. Heute erblüht am Kapellhügel alljährlich Hasen-Klee, Königskerze, Thymian, usw. Auch lebt hier die Geburtshelferkröte.
www.altbueron.ch , Altbüron auf Willisau-Tourismus
, Lebendiges Rottal, Projekt Kapellhügel
Melchnau
Burgruine und Rastplatz Grünenberg
Im Mittelalter hausten die einflussreichen Grünenberger auf dem mächtigen Felssporn 300 vom Grenzpfad. Sie besassen Güter von Uri über Rheinfelden bis ins Emmental und ermöglichten die Gründung des Klosters St. Urban. In der ehemaligen St. Georgs-Kapelle auf Grünenberg finden sich St. Urban- Backsteine am Originalstandort. Feuerstelle und Rastplatz ergänzen die Burgstelle.
www.gruenenberg.ch , Melchnau, Bilder Willy Jost
Dorfrundgang Melchnau
Melchnau entwickelte sich über die Jahrhunderte recht kontinuierlich. Zeitzeugen sind speziell die Bauernhäuser, in deren Bauweise sich die Veränderung der Lebensweise bis heute niederschlägt. Auch die Spuren der Reformation, der Entwicklung der Eidgenossenschaft, der Eisenbahn, der polnischen Internierten und der fortschreitenden Industrialisierung sind im Dorf sichtbar.
Dorfchäsi Melchnau - Emmentaler seit 1843
Ursprünglich entstand Emmentaler-Käse in kleinen Laiben auf Alpbetrieben. Ab 1820 konnte im Mittelland der Anbauertrag für Nahrungsmittel stark gesteigert und zusätzlich viel Futter angebaut werden. Dies führte zur Entstehung der ersten Käsereigenossenschaften. 1843 gründeten 13 Milchlieferanten die "Käse-gesellschaft Melchnau". Diese verarbeitet heute jährlich 4.5 Mio. Liter Milch, weiterhin zu Emmentaler und zu Spezialitäten.
www.kaeserei-melchnau.ch , Rottaler Genussfenster
Babeliplatz - Waldhütte, Rastplatz und Feuerstelle
Beim Babeliplatz treffen sieben Waldstrassen aufeinander. Bis zur Reformation lag er zentral in der Grosspfarrei Grossdietwil, die bis dahin auch bernische Orte umfasste. Eine Grenzpfad-Tafel zum Sonderbundskrieg von 1847 erinnert an den letzten Krieg zwischen reformierten und katholischen Schweizern, z.B. Bernern und Luzernern. Heute ist der Babeliplatz ein beliebter Treffpunkt.
braetlistellen.ch/melchnau-babeliplatz/
Gondiswil
Mammut-Käse
Während der letzten Eiszeit, vor mehr als 28'000 Jahren, grasten in den eisfreien Kältesteppen der nördlichen Napfausläufer neben Rentieren auch Mammuts. 1920 wurden in Gondiswil BE und Ufhusen LU Stosszähne dieser Tiere gefunden. Obwohl heute Milchkühe an ihre Stelle getreten sind, bleiben die Mammuts in Gondiswil ein Dauerthema. Seit März 2012 trägt ein würziger Käse den Namen Mammut von Gondiswil in die weite Welt hinaus.
www.mammutkaese.ch ,
Auszug Jahrbuch Oberaargau (Mammutfunde im nördlichen Napfvorland): 2002
Kohleweiher Gondiswil
Direkt unterhalb von Gondiswil wurde 1918/1919 Schieferkohle abgebaut. Überbleibsel davon ist der Kohleweiher. Die Grenzpfad-Tafel "Kies und Kohle" zeigt hier das Nebeneinander von Schotter und Kohleflötzen in der Region. Die Ur-Luther brachte nämlich grosse Kiesmassen vom Napfgebiet Richtung Norden. Dies führte zu Rückstauungen in den Nebentälern, unter anderem bis hinauf nach Gondiswil. In den entstandenen Sumpflandschaften bildeten sich in der Folge Braunkohlevorkommen.
Auszug Geotopinventar Oberaargau ,
Auszug Jahrbuch Oberaargau (Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen im Schieferkohlegebiet von Gondiswil/Ufhusen): 1985
Sakralbauten in Grossdietwil und Fischbach
Wie die imposante Pfarrkirche in Grossdietwil (geweiht dem St. Johannes) ist auch die Kapelle mitten im Dorf Fischbach nicht zu übersehen. Sie wurde 1520 erbaut und ist dem St. Aper geweiht. Die Volksfrömmigkeit ist auch anhand kleiner Kapellen, Wegstöcke und Wegkreuzen zu sehen, welche mit einem reichen Sagenschatz in Verbindung stehen. So berichtet eine schriftliche Quelle folgendes: «Auf dem Hofe Tschäggelen zu Fischbach war einst ein Kind, das durch kein Schelten und Strafen von seinen Unarten abzubringen war. In einer Sträggelenacht, als es draussen umging, drohten die Eltern dem widerspenstigen Kind, wenn es nicht artig sei, hole es die Sträggele. Aber das Kind kehrte sich nicht daran und verblieb bei seinem Trotz. Um den Starrsinn zu brechen, taten die Eltern, als ob sie Ernst machten, hielten das böse Kind vors offene Fenster und riefen der Sträggele, sie solle es holen. Da wurde ihnen, ehe sie sich recht versahen, das Kind aus den Händen gerissen und im Sturm entführt. Die Eltern erschraken, aber schon sahen sie nichts mehr von dem Kleinen; nur aus der Ferne hörten sie lange sein Schreien.»
Willisau-Tourismus: Grossdietwil , Fischbach
Schaukarderei und Spycherhandwerk Huttwil
Der Bauernhof "untere Bäch" hat sich in den letzten 30 Jahren zu einer Schaffarm mit Wollverarbeitung gewandelt. Hier werden Schurwollduvets, Bettauflagen und Kissen hergestellt sowie Besuchergruppen in das Karden von Schurwolle eingeführt, Gäste in der mongolischen Jurte beherbergt und pro Jahr mehrere Grossanlässe durchgeführt. Sehr bemerkenswert ist auch die Vielfalt der auf dem Hof lebenden Tiere. Das "untere Bäch" ist auch ein Archehof (Pro Specie Rara).
Huttwil
Landstädtchen Huttwil und Städtliführungen
Das kleine Städtchen Huttwil hat seit 1313 das Stadtrecht. Seit dem späteren Mittelalter beleben Märkte den Ort im oberen Tal der Langete. Im Verlauf seiner Geschichte wurde Huttwil durch Feuer dreimal total zerstört und wieder neu aufgebaut. Seit dem Brand von 1837 prägt der ländlich-biedermeierliche Stil das Erscheinungsbild. Beliebt ist das gepflegte Blumenstädtchen auch im Winterhalbjahr - Huttwil befindet sich häufig über der Nebelgrenze.
regio-huttwil.ch
Trottiplausch
Mit dem Trotti brettern Sie in rassigem Tempo dem Tal entgegen. Ein Event für Firmen, Vereine, Schulen und Familien. Die Fahrzeit ohne Pausen von der Ahornalp nach Huttwil beträgt 70 Minuten. Die Route führt über Nebenstrassen, auf Teer- und Naturstrassen, nach Huttwil. Die Trottiroute von der Ahornalp nach Huttwil ist ausgeschildert.
Auf den Spuren von Kohleabbau und Mammut
Im Gebiet um die ehemalige Bahn- und jetzige Bürgerbushaltestelle Gondiswil wurden nach Ende des 1. und während des 2. Weltkriegs Tausende Tonnen Schieferkohle abgebaut. Gefunden wurden dabei auch Überreste einer Wald- und Wasserfauna (Hirsch, Reh, Elch, Biber, Fischotter, Schildkröte), einer Weidefauna (Riesenhirsch, Bison, Pferd, Rhinozeros) und schliesslich einer Tundrenfauna mit Mammut und Ren! Spuren des Abbaus von Braunkohle sind noch heute in der Landschaft sichtbar. Eindrückliche historische Bilder des Abbaus können zudem im Restaurant Bahnhof besichtigt werden.
Auszug Jahrbuch Oberaargau: 2002 und 1985
Ufhusen: Kirche und Dorf auf dem Hügel
Dorf und Kirche auf dem Hügel: Das Napfgebiet wurde relativ spät durch die Alemannen besiedelt. Während ihre Verkehrswege meist über die Hügel führten, legten sie ihre Siedlungen in der Regel im Talgrund an. Die Gebiete dazwischen wurden mit Streusiedlungen genutzt. Ufhusen befindet sich als einziges Dorf der Gegend gut sichtbar auf einem Hügel. Das hängt mit dem ehemaligen Verlauf der Landstrasse Luzern-Bern hierdurch zusammen. Ein kurzer Besuch der Kirche lohnt sich.
www.willisau-tourismus.ch
Zell
Historischer Hohlweg am Jakobsweg
Bis 1780 führte die alte Landstrasse zwischen Luzern und Bern sowie Solothurn und Westschweiz auf dem direktesten Weg über die Hügel der nördlichen Napfausläufer. Neben der Ausrichtung des Städtchens Willisau in Ost-West-Richtung zeugt davon der tief eingeschnittene Hohlweg von der Zeller Allmend hinab an die Luthern. Heute wird diese früher «Karren Strass» genannte steile Passage vor allem von Pilgern auf dem Jakobsweg benutzt.
www.jakobsweg.ch
Zeller Allmend und Kiesabbau
Seit Urzeiten verfrachtet die Luthern erodierte Nagelfluh aus dem Napfgebiet nordwärts. Gewaltige Kiesmengen wurden im Raum der heutigen Zeller Allmend abgelagert. Ein beachtlicher Teil wurde über die letzten Jahrzehnte abgebaut. Entstanden ist dabei ein gewaltiges "geologisches Fenster", das Einblick in die Jahrtausende der Erdgeschicht gibt und beispielsweise dem Rotmilan Lebensraum bietet. Ein Infoposten an der Landstrasse durch die Kiesgrube lädt zum Entdecken ein.
Auszug Jahrbuch Oberaargau 2001