Besonderheiten entlang des Grenzpfads

Auf einer Wanderung gibt es unendlich viel zu entdecken. Der Grenzpfad Napfbergland bietet Ihnen fantastische Kulissen und spektakuläre Aussichten. Er führt Sie zu historischen Meisterwerken und mystischen Naturidyllen. Wir zeigen Ihnen ein paar Leckerbissen, welche Sie auf dem Pfad während den 6 Etappen erwarten dürfen. Einfach wunderbar wanderbar mit einem hohen Erlebniswert - dies ist der Grenzpfad, welcher die Glanzpunkte der Kantone Bern, Luzern und Obwalden miteinander verbindet.



Wiesenbewässerung der Mönche

Die Wässermatten, eine selten gewordene Kulturlandschaft von nationaler Bedeutung. Die fruchtbaren, sattgrünen Wässermatten bilden einen unverwechselbaren Landschaftsstrich von einzigartiger Schönheit und bieten Lebensraum für viele selten gewordene Pflanzen- und Tierarten. Im Oberaargau liegen die letzten in der Schweiz erhaltenen Wässermatten. Sie sind die letzten Überbleibsel einer ehemals im Schweizer Mittelland verbreiteten Landschaftsnutzung mit reinem Grasbau und einem hoch entwickelten Bewässerungssystem. Im 13. Jahrhundert legten die Zisterziensermönche von St. Urban über ein ausgeklügeltes Grabensystem den Grundstein zur ausgedehnten Wässerungswirtschaft im Langetental. Noch heute werden die uralten Wässerzeiten und -rechte eingehalten und die Wässermatten werden auf rund 110 Hektaren dreimal pro Jahr überflutet.

Ein 1.5 km langer Abschnitt des Grenzpfads verläuft zwischen St. Urban, Altbüron und Melchnau durch die Rottaler Wässermatten.

Hornussen

Hornussen ist eine echte Schweizer Sportart! In bedächtiger und trotzdem dynamischer Weise wechselt Angriff und Verteidigung sowie Eigenleistung und mannschaftliche Geschlossenheit. Ein Mannschaftssport, bei dem die gemeinsame Stärke über die Einzelleistung siegen kann. Der Begriff «Hornussen» geht auf den Schweizer Wortstamm «Hornen» oder «Hurnen» zurück, das nämlich ist das Geräusch, welches der Nous macht, wenn er im Ries in Hörweite kommt, er brummt oder eben hornt.

In vielen Gemeinden, durch welche der Grenzpfad verläuft, wird das Hornussen durch jung und alt aktiv betrieben. Wollen Sie den Nous selbst schlagen. Kontaktieren Sie uns.

Jassen

Der Jass ist in der Schweiz überaus beliebt und gilt als nationales Kartenspiel. In den unzählbaren Spielstunden einer langen Tradition wurden die Jasskarten mit gemütlicher Geselligkeit aufgeladen: sei es am Stammtisch im «Rössli», «Hirschen» oder «Bären»,  zu Hause in der warmen Stube, wenn es draussen Bindfäden regnet oder unterwegs im Zug zum Zeitvertreib. Jassen verbindet und bereitet Vergnügen.

Entlang des Grenzpfades wird mit unterschiedlichen Karten gejasst. Ob französisch oder deutsch, jede Jasserin und jeder Jasser sitzt gerne in einem Restaurant oder Alpbeizli und «klopft» einen Jass.

Betruf

Betruf - nein, das haben wir nicht falsch geschrieben. Der Betruf ist ein traditionelles Gebet der Sennen und Hirten, das in der Zeit der Vieh-Sömmerung auf vielen Alpen der Zentralschweiz täglich gerufen und gesungen wird. Der Senn legt seine Hände trichterförmig um den Mund oder nimmt sich eine «Folle» (hölzerner Milchtrichter) und erzeugt einen Klang, der weitherum und bei guten Wetterverhältnissen öfter sogar bis ins Tal hinunter hörbar ist. Der Sprechgesang des Betrufers hat die Funktion eines Schutzrituals und bittet Gott und weitere Heilige, alle Lebewesen auf der Alp vor Unheil zu schützen.

Entlang der fünften und sechsten Etappe ist es gut möglich, dass Sie diesen Gesang hören.

Berner Bär

Das Wappentier ist für den Kanton Bern mehr als nur ein Zeichen aus der Vergangenheit – es manifestiert sich auf verschiedene Art und Weise im heutigen kulturellen Leben. Im täglichen Leben begegnen wir dem Bären immer wieder. Fast in jedem Dorf kann im Bären eingekehrt werden. Der Grenzpfad führt Sie sogar beim ältesten Bären der Schweiz durch. Urkundlich wurde der Bären in Trubschachen erstmals 1356 erwähnt. Seit dem Jahr 1569 besitzt er das Tavernenrecht und gilt damit als Restaurant.

Wir versprechen Ihnen, ein Abstecher in diesen traditionsreichen Bären lohnt sich.

Schwingen

Schwingen ist eine Schweizer Form des Zweikampfs im Sägemehl, bei der Mannen und neuerdings auch Frauen «in die Hose steigen». Das Gegenüber soll durch Schwünge und Beinarbeit zu Boden gezwungen werden. Die Kämpfenden fassen sich an einer kurzen, robusten Überhose mit Ledergurt – die Schwinghose aus Zwilch – und lassen diese bis zum Entscheid nicht los. Wer mit den Schulterblättern oder dem Rücken den Boden berührt, liegt platt und hat verloren. Die «Bösen» nennt man die Besten dieses Fachs.

Das wohl bekannteste Schwingfest entlang des Pfades ist jährlich auf dem Brünig zu verfolgen.

Brienzer Holzschnitzereien

Im Hungerjahr 1816 begann der Brienzer Drechslermeister Christian Fischer Gebrauchsgegenstände mit Schnitzereien zu verzieren und diese den Touristen zu verkaufen. Um einer stetig wachsenden Nachfrage nachzukommen, bildete er bald auch Leute aus der Region in diesem Kunsthandwerk aus. 1851 erzielte die Brienzer Holzschnitzerei an der Weltausstellung in London einen ersten internationalen Erfolg. 1884 erfolgte die Gründung der «Schnitzlerschule Brienz», die 1928 zu einer Fachschule und Lehrwerkstatt des Kantons Bern wurde. Auch nach zwei Jahrhunderten ist dies eine angesehene Tradition, welche hoffentlich auch über die nächsten zwei Jahrhunderte bestand hat.

In Brienz können Sie die vielfältigen Schnitzereien im Museum für Holzbildhauerei bestaunen.

Fragen? Wir haben bestimmt die passende Antwort.

Sie möchten den Nouss selbst über ein Feld schlagen oder an einem der bekanntesten Schwingfesten den Hosenlupf verfolgen? Oder möchten Sie den Daheimgebliebenen eine Schnitzerei mitnehmen? Gerne geben wir Ihnen unsere Tipps weiter.